Am 15. Dezember 2000 endete Werners Leben, er war am 6.11. des Jahres gerade erst 72 Jahre alt geworden. Sein Grab befindet sich auf dem Mülheimer Hauptfriedhof – gegenüber von dem muslimischen Gräberfeld.
Ich denke gelegentlich darüber nach, wie Werner das heutige Mülheim, das sich ja stark von dem vor 20 Jahren unterscheidet, wohl finden würde. Es würde ihm durchaus gefallen, da bin ich ziemlich sicher, denn er war immer sehr an Menschen anderer Nationalitäten und Gesichtern aus anderen Ländern interessiert, um diese zu zeichnen und auch wegen der fremdem Sprachen. Da hätte er heute eine reiche Auswahl. Und viele Modelle.
Er hätte aber ebenfalls ziemlich sicher auch einiges am Mülheim des Jahres 2020 auszusetzen: an den klotzigen Neubauten, der Verkehrsplanung und nicht zuletzt der finanziellen Schieflage seiner Heimatstadt. Trotz allem war die Stadt an der Ruhr aber immer der Ort an dem er sein wollte. Mit dem Reisen war es bei ihm nämlich wie mit dem Ausstellen, hatte man ihm erstmal ein Ticket in die Hand gedrückt, dann fand er es schon schön in Griechenland oder der Türkei, kehrte aber immer wieder gerne zurück in sein Domizil.
Nun ja, das sind ja nur Vermutungen. In seinen letzten Lebensjahren war Werner immer stärker in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Das war schlimm, denn er hatte Zeit seines Lebens beinahe täglich wenigstens eine Ehrenrunde um die Ruhr gedreht, zu Fuß oder mit dem Rad. Immerhin entschädigte ihn vielleicht der Blick aus dem Hochhaus, in das er mit Vicky nach dem Verkauf des Hauses in der Bahnstraße gezogen war, ein wenig für die verlorenen Mobilität.